Frauengesundheit - häufige Fragen

Sollen Wechselbeschwerden behandelt werden?

Die Wechseljahre werden sehr oft mit Beschwerden wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, und Schlafstörungen in Zusammenhang gebracht. Dies hat viel mit der negativen Bewertung des Älterwerdens in unserer Kultur zu tun, aber wenig mit der Realität. Viele Frauen in diesem Lebensabschnitt fühlen sich nämlich wohl und sind mit Ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit durchaus zufrieden. Es gibt allerdings Frauen, die sehr wohl über Wechselbeschwerden klagen, und diese können so stark sein, dass die Lebensqualität über Jahre hinweg nachhaltig beeinträchtigt ist. In einem solchen Fall gibt es inzwischen eine Reihe von Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Neben Änderungen im Lebensstil und natürlichen Heilmethoden kann aber auch durch eine sinnvoll eingesetzte Hormonersatztherapie eine nachhaltige Linderung der Beschwerden erreicht werden.

Was bringt eine Hormonersatztherapie? Wann soll sie eingenommen werden?

Gerade bei starken Hitzewallungen und Schweißausbrüchen können Hormone eine nachhaltige Linderung bringen, oft sogar zum völligen Verschwinden des Beschwerdebildes führen. Ähnliches gilt für Schlafstörungen, Herzklopfen oder Gelenkscherzen, wenn sie durch den Wechsel hervorgerufen werden. Da Östrogene die Wassereinlagerung im Gewebe fördern, wird auch die Scheidenwand nach dem Wechsel dünner und trockener. Dies kann zu Schmerzen beim Sexualverkehr und einer größeren Anfälligkeit für Scheidenentzündungen führen. Lokal angewendete östrogenhaltige Cremes und Zäpfchen können in solchen Fällen wirksam und zugleich sicher sein, da die Hormonwirkung fast ausschließlich auf die Scheide beschränkt bleibt. Störungen des hormonellen Regelkreises unmittelbar vor und während des Wechsels sind eine häufige Ursache von Konzentrationsstörungen, vermehrter Reizbarkeit und von depressiven Verstimmungen. Auch in diesen Fällen kann die Einnahme von Hormonen eine deutliche Linderung bringen. Östrogene stehen inzwischen in einer Reihe von Darreichungsformen zur Verfügung: Sie können in Form von Tabletten und Hormonpflastern, als Gel oder als Nasenspray verwendet werden. Je nach Bedarf können Östrogene alleine oder in Kombination mit einem Gelbkörperhormon verordnet werden.

Ist eine Hormonersatztherapie gefährlich?

Die Hormonersatztherapie ist eine geeignete Wahl für manche, keinesfalls aber für alle Frauen. Im Wechsel führt eine Hormonersatztherapie zu einer Abnahme von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen und Scheidentrockenheit, oft hat sie auch einen günstigen Einfluss auf Schlaf, Stimmung und Konzentrationsvermögen. Außerdem bewahrt diese Therapieform die Knochendichte und schützen damit vor Knochenbrüchen. Die Hormonersatztherapie birgt jedoch auch eine Reihe von Gefahren: So kommt es unter einer Hormonersatztherapie zum Beispiel zu einer Zunahme des Risikos an Brustkrebs zu erkranken. Frauen, die bereits an einem Brustkrebs erkrankt sind, sollten auf keinen Fall eine Hormonersatztherapie verwenden. Auch das Risiko an einem Schlaganfall, einer Thrombose, oder einem Herzinfarkt zu erkranken, steigt bei längerer Einnahme leicht an.

Wie entsteht Osteoporose?

Während des gesamten Lebens finden in unseren Knochen ständig Auf- und Abbauvorgänge statt. Während in der Kindheit und Jugend der Knochenaufbau überwiegt, so beginnt die Knochenmasse ab dem 40. Lebensjahr langsam wieder abzunehmen. Eine jährliche Abnahme der Knochendichte um 1-2% wird als normal angesehen, bei der Osteoporose kommt es jedoch zu einem deutlich schnelleren Abbau von Knochensubstanz. Der Knochen verliert an Festigkeit und Belastbarkeit, er wird »porös«. Ein kleiner Sturz kann dann bereits die Ursache für einen folgenschweren Knochenbruch werden. Da der Knochenaufbau durch weibliche Geschlechtshormone besonders gefördert wird, tritt die Osteoporose typischerweise nach dem Wechsel auf, dann nämlich, wenn es durch die Abnahme der Östrogenproduktion in den Eierstöcken zu einem Hormonmangel kommt. Obwohl alle Frauen – wenn sie nur alt genug werden – einmal in die Menopause kommen, so leiden nicht alle gleichermaßen an Osteoporose. Während die Knochenstabilität mancher Frauen bis ins Alter erhalten bleibt, kommt es bei anderen bereits frühzeitig zu einem ausgedehnten Knochenschwund. Leider können wir derzeit noch nicht mit Sicherheit vorhersagen, welche Frauen später einmal betroffen sein werden. Bekannte Risikofaktoren für eine Osteoporose sind jedoch das zunehmende Lebensalter, Bewegungsmangel und ein niedriges Körpergewicht. Auch kalziumarme Ernährung, Rauchen, mangelnde Aufenthalte im Sonnenlicht, ein später Beginn der ersten Regelblutung und das vorzeitige Erleben des Wechsels sind weitere Risikofaktoren für eine Osteoporose. 

Wie wird Osteoporose erkannt?

Leider wird eine Osteoporose häufig erst nach einem bereits erfolgten Knochenbruch festgestellt. Es gibt jedoch Untersuchungen, die eine frühe Diagnose und Behandlung ermöglichen, und so verhindern, dass es überhaupt so weit kommt. Die Knochendichtemessung („Osteodensitometrie“) ist eine der sichersten Methoden, um eine Osteoporose festzustellen. Sie wird zumeist mittels der DXA (Dual-X-Ray-Absorptiometry) Methode durchgeführt. Die Computertomographie eignet sich ebenfalls zur Messung der Knochendichte. Allerdings ist mit dieser Untersuchungstechnik eine etwas höhere Strahlenbelastung verbunden. Auch die so genannte quantitative Ultraschallmessung (QUS) ist eine häufig angewendete Untersuchung. Sie beinhaltet zwar keine Strahlenbelastung – die Qualität der Messung ist bei verschiedenen Gerätetypen jedoch unterschiedlich. Sie kann die DXA daher derzeit noch nicht ersetzen. Außerdem kann die Bestimmung von bestimmten Substanzen im Blut einen Hinweis auf den Knochenauf- und -abbau liefern. Zur Diagnose einer Osteoporose sind sie jedoch ungeeignet.

Wie kann ich mich vor Osteoporose schützen?

Lange Zeit wurde die Hormonersatzbehandlung mit Östrogenen und Kombinationen von Östrogenen mit Progesteron zur Vorbeugung Osteoporose und zur Vermeidung eines erhöhten Knochenbruchrisikos empfohlen. Die Schutzwirkung dieser Präparate ist jedoch nur auf jene Zeit begrenzt, in der sie auch tatsächlich eingenommen werden. Neuere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die Risiken einer Hormonersatztherapie ihre Vorteile deutlich überschattet und daher sollten diese Präparate zur Osteoporosevorbeugung nicht mehr angewendet werden. Es gibt jedoch eine Reihe von Maßnahmen, mit denen man Osteoporose wirksam vorbeugen kann. Auch wenn Sie es schon tausend Mal gehört haben: der Wert einer ausreichenden Bewegung und einer ausgeglichenen Ernährung kann nicht genug betont werden. Ob Sie nun Wandern, Radfahren, Schwimmen oder Laufen, Bewegung regt den Knochenaufbau an. Und nur ein ständig beanspruchter Knochen kann seine Festigkeit erhalten. Wenn Sie den Sport dann auch noch in natürlichem Sonnenlicht ausüben, so wird ausreichend Vitamin D gebildet, das ebenfalls für den Einbau von Kalzium notwendig ist. Auch Kalzium sollten Sie dem Knochen in ausreichendem Maße zuführen. Kalzium ist besonders reichlich in Milch und Milchprodukten enthalten, kann aber auch in Form von Kau- und Brausetabletten eingenommen werden. Fertiggerichte sollten Sie hingegen möglichst meiden: sie verhindern die Aufnahme und sind wahre »Kalziumräuber«. Auch übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen fördern den Knochenabbau und sind deswegen gerade bei Frauen mit bereits bestehender Osteoporose besonders problematisch.

Lebensstil

Kann der eigene Lebensstil ein Risikofaktor für Brustkrebserkrankungen sein?

Die große Mehrheit von Brustkrebspatientinnen erkrankt »spontan«: Bei ihnen liegt weder eine familiäre Häufung von Brustkrebs vor, noch kann man irgendeinen anderen Grund für die Erkrankung erkennen. Man geht heute davon aus, dass in diesen Fällen verschiedene Einflüsse gemeinsam an der Krebsentstehung beteiligt sind. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Es gibt allerdings durch Lebensstil beeinflussbare Risikofaktoren, die die Entstehung von Brustkrebs begünstigen können: regelmäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, besonders nach dem Wechsel und geringe körperliche Aktivität spielen hier eine besonders große Rolle. Auch die Hormonersatztherapie (HRT) kann je nach Präparat und Einnahmedauer zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen. Junge Frauen, die Pille einnehmen, haben während und in den ersten Jahren nach der Pilleneinnahme ein leicht erhöhtes Risiko, allerdings kann die Einnahme der Pille auch das Risiko für andere Krebsformen sogar senken.

Wie sollte ich mich nach einer Brustkrebserkrankung ernähren?

Mit einer ausgewogenen Ernährung kann man Brustkrebs zwar nicht heilen, sie trägt jedoch wesentlich dazu bei, das Wohlbefinden zu stärken und zu verhindern, dass die Krankheit wiederkehrt. Daher ist eine abwechslungsreiche, fettarme Kost, die reich an Obst und Gemüse sowie an sekundären Pflanzenwirkstoffen ist, die bestmögliche Wahl. Da der Energiestoffwechsel des Körpers vom Brustkrebs im frühen Krebsstadium kaum beeinflusst wird, sollten Betroffene daher auf eine ausgewogene Balance zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch achten, denn Übergewicht erhöht das Risiko, dass die Krankheit erneut ausbricht. Wenig tierisches Fett, wenig Fleisch, viel Gemüse und Obst und ein weitgehender Verzicht auf Alkohol schützennicht nur vor dem Wiederauftreten von Brustkrebs, sondern schützen auch vor Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Wichtig ist, auf sein Gewicht zu achten, denn gerade Frauen, die eine Antihormontherapie über mehrere Jahre einnehmen, leiden häufig an einer Gewichtszunahme. Dies ist um so wichtiger, da Studien an Brustkrebspatientinnen eindeutig einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Risiko des Wiederauftretens gezeigt haben.

Prävention

Sind häufige Mammographieuntersuchungen nicht schädlich?

Über den Wert der Brustkrebsfrüherkennung wird in der Presse oft kontrovers diskutiert. Leider sind viele der Bedenken, die gegen eine Mammographie vorgebracht werden, nicht richtig. Es ist inzwischen unbestritten, dass die regelmäßige Mammographie die Brustkrebssterblichkeit deutlich reduziert. Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Überlebenschancen und desto geringer fällt auch der Eingriff aus. Heute eingesetzte Mammographiegeräte führen zu einer so geringen Strahlenbelastung, dass eine mögliche gesundheitliche Schädigung durch regelmäßige Mammographien vernachlässigbar ist. Allerdings gibt es bestimmte Situationen, bei denen andere Untersuchungsmethoden wie beispielsweise die Brust MRT Untersuchung sinnvoller sein können.

Wie läuft ein PAP-Test ab?

Der PAP-Abstrich ist ein zuverlässiges Untersuchungsverfahren zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Der Test wird üblicherweise im Rahmen einer gynäkologischen Routineuntersuchung durchgeführt. Dabei entnimmt der Arzt mit einem Wattestäbchen Gewebe von Muttermund und Gebärmutterhals, welches anschließend in einem Labor auf Zellveränderungen untersucht wird. Er ist das wichtigste Verfahren zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs. Der PAP-Abstrich nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und ist nicht schmerzhaft.

Wie kann das Risiko an Brustkrebs zu erkranken durch den persönlichen Lebensstil verringert werden?  

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie durch eine Veränderung des persönlichen Lebensstils das eigene Brustkrebsrisiko verringern können: regelmäßiger Sport und das Vermeiden von Alkohol sind dabei besonders wichtig. Auch das Anstreben des Normalgewichtes ist bei übergewichtigen Frauen außerordentlich wirkungsvoll, insbesondere dann, wenn die überschüssigen Pfunde nach dem Wechsel entstanden sind. Die Hormonersatztherapie (HRT) kann je nach Präparat und Einnahmedauer zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen. Das gilt auch für die orale Kontrazeption („Pille“): Während und in den ersten Jahren nach der Pilleneinnahme besteht ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko, danach ist das Risiko vergleichbar mit jenen Frauen, die nie die Pille genommen haben. Neuere Untersuchungen haben aber inzwischen auch zeigen können, dass die Pille vor Eierstockkrebs und vor Gebärmutterkrebs schützt. Und bei all den Risikoabschätzungen darf eines nicht vergessen werden: Die Pille wird zumeist ja angewendet, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

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